Beginn 4te Woche Ausgangsbeschränkungen und noch keine Entschleunigung

Es beginnt nun die 4te Woche mit Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Verbreitung von Covid19.

Bis Mitte vergangener Woche habe ich mich ganz gut geschlagen - dann am Donnerstag bin ich wegen der vielen Arbeit, wegen der Probleme mit der EDV, wegen dem erschwerten Arbeiten im HO weil das Meiste eben elektronisch abgearbeitet werden muss und noch wegen zig kleinerer Dinge wie die 27te Aufforderung während der Ausgangsbeschränkungen doch lernen zu entschleunigen, sich doch etwas Gutes tun, vielleicht doch ein neues Hobby erlernen oder eines der alten Hobbies wie Lesen, stricken, nähen udgl. wieder aufzugreifen - komplett ausgeflippt.

 

Weil ich aktuell noch weniger Zeit habe als sonst - ich habe keinen Anfahrtsweg - stimmt, dafür sitze ich aber viel länger vor dem PC und nachdem mein Firmentelefon auf mein Privathandy umgeleitet wurde, läutet das auch außerhalb der Bürozeiten. Ja klar hab ich den tollen Rat bekommen, das Telefon abzudrehen - aber HALLO wir haben noch weniger Kontakt zur Außenwelt und das Phone ist ein wertvoller Teil um mit denen die man nicht treffen kann zu reden. Und die Anrufe ignorieren - auch ein guter Rat aber ich sehe die Nummer und auch wenn ich nicht abhebe bin ich sofort wieder mit den Gedanken im Job.

Dafür hab ich eine Lösung mit morgen Nachmittag - ich hole mir eine SIM-Karte meines Arbeitgebers (eine alte ist noch übrig) und stecke sie in ein altes Handy von Hans. Das ist dann mein berufliches Telefon, welches ich abdrehe wenn ich privat sein möchte.

 

Mein Luxus während dieser Wochen war - ich konnte meine Laufeinheiten in der Mittagspause machen - und ich habe Rückenübungen begonnen, weil mir das medizinische Krafttraining so abgeht. Leider scheinbar ist das ungenügend. Seit 2 Tagen habe ich fürchterliche Rückenschmerzen und weils gar so lustig ist nicht nur im unteren Rücken sondern auch im Hals/Nackenbereich. Ich bin extrem eingeschränkt dadurch, sogar in der Nacht muss ich Positionen suchen damit ich halbwegs schmerzfrei schlafen kann.

Das bedeutet aber auch - jegliche Tätigkeit im Haushalt schmerzt - verdammt ich komme mir vor wie 100 Jahre alt. Also lassen wir das mal mit Boden aufwaschen oder zu viel mit den Lappen reiben (Nackenschmerzen).  Somit auch im Haushalt aktuell nicht am letzten Stand - voraussichtlich nach einigen Sozialen Medien folgend, bin ich damit eine der wenigen Personen, die KEINE Zeit hat schön aufzuräumen, die ihren Kleiderschrank ausmisten kann oder all ihre Fenster bereits geputzt hat. Wobei auch als komplett schmerzfreie Person kann ich nicht meine Freizeit ausschließlich mit diesen Dingen verbringen - ansonsten fehlt mir die Kraft für den Job.

 

Zur Ablenkung wollte ich gestern eine Stoffmaske nähen - tja nach der Geduldsprobe von rund 18x Oberfaden wieder einfädeln weil gerissen, Unterspulen nachfüllen, die Erste hat es dann zerrissen, also nochmals aufspulen, einfädeln und ebenfalls zig mal wieder raufholen weil der Schas nicht funktioniert, hatte ich eine Maske fertig....... tjo was soll ich sagen - keine Schönheit, passt gerade mal mir und Hans schon nicht mehr. Beim Nähen der Zweiten habe ich schon die Nerven geschmissen - sitzen, Rücken tut weh, Maschine lässt pausenlos aus, Katzen springen dazwischen..... ARRRRGGGGG - Nerven weggeschmissen und aufgehört.

 

Auch bin ich mit dem Lesen nicht viel weiter als während des normalen Alltages - im Gegenteil sogar weniger, weil ich abends immer so müde bin und einschlafe.  Gestern konnte ich wenigstens so 20min noch lesen - aktuell wie man durch Achtsamkeit sich selbst und seinen Handlungen ggü. inneren Frieden erlangt, welcher wiederum sich sehr positiv bei einigen Krankheiten wie zb. Rückenschmerzen oder Bluthochdruck auswirken soll. Tja ob ich die nötige Geduld aufbringe mich da umzustellen? bzw. ob mir endlich der Knopf aufgeht wie "Zeit für mich inkl. etwas mehr Ruhe erlangen"  funktioniert ?

 

Und dann sitze ich an einem Sonntagmorgen mache um 7 Uhr 30 Rückenübungen und denke darüber nach, was ich falsch mache?

Ich denke ich habe eine Idee - die aber noch nicht so lange, ich hatte in den letzten Monaten mehrere interessante Unterhaltungen die mich dazu gebracht haben, und meine Therapiestunden.

 

Nämlich sich selbst wichtig nehmen - die eigenen Bedürfnisse voranzustellen. Das klingt jetzt so egoistisch, ist es aber garnicht. Sondern zuerst mal schauen was tut mir gut - was will und brauche ich. Wenn es mir gut geht dann kann ich auch wieder voll für Andere da sein.

 

Ich hab das nicht - auch im Job, ich checke was braucht mein Team, was brauchen andere Teams, was braucht mein AG generell!!!! Tja dann ist es abends, ich habe sehr oft wenig von meinen Aufgaben erledigt und sitze dann alleine und arbeite die ab.

Das ist jetzt ein wenig überzeichnet dargestellt aber im Grunde läuft es so. Und dann ärgere ich mich wenn Andere mir erzählen was sie nicht Tolles am Feierabend noch angestellt haben.

 

Ich kann einfach nicht auch Nein sagen ........... als Beispiel ein Arbeitstag vergangene Woche von mir:

Ich hatte geplant ab 8 Uhr morgens eine bestimmte Aufgabe zu beginnen, habe aber davor noch meine Mails gecheckt - über Nacht waren es 11 Anfragen von Kolleg*innen und Externen. Also das mal abgearbeitet - da war es dann 10 Uhr. Zwischenzeitlich kamen 4 Anrufe, ebenfalls mit Arbeit verbunden, sei es Auskünfte, etwas schicken oder aufbereiten. Da war es mittags....... okay also gut, ich hab mir schnell etwas zu essen zum Schreibtisch geholt und die Arbeiten des morgens aufgebreitet. Weit bin ich nicht bekommen, Teammitglieder wollten nur eine kurze Konferenz weil es Schwierigkeiten gab - also 30min weg. Danach war es schon soweit um mit der Geschäftsleitung zu konferieren. Wieder eine Stunde weg. Danach sortieren was ich aus dem Meeting alles an Arbeit ausgefasst habe. Festgestellt 3 Punkte sollten sehr rasch erledigt werden - da hängt Geld dran, also das erledigt. Da war es dann gegen 17 Uhr.  Weil aber mein schlechtes Gewissen ob der Tätigkeiten die ich schon morgens anfangen wollte so groß war, noch bis 18 Uhr versucht zumindest 1- 2 Teilpunkte daraus abzuarbeiten.

 

Nach 18 Uhr endlich mit Hans das erste Mal für einen  Spaziergang das Haus verlassen - wir waren kaum 5min unterwegs, der erste Anruf beruflich.......  okay hat nur 5min gedauert und war der Boss, dann ein weiteres Telefonat - eine Teamkollegin, sie hatte mir einige Recherchearbeiten abgenommen und brauchte Input für den Folgetag. Somit habe ich von 50min Spaziergang 15min noch beruflich telefoniert.

 

Dann ist es nach 19 Uhr wir kochen und essen. Dann bin ich müde - vielleicht liegts ja daran, ich könnte dann noch etwas privates machen, aber da sind auch noch die Kater die bespielt werden wollen.

 

Schwupps Tag vorbei - nächster Tag kommt und das Rad dreht sich ähnlich weiter.

Nachdem ich noch mit ein paar weiteren Wochen in HO rechne, also Schritt eins - Telefone trennen

Schritt 2 - tägliche Achtsamkeitsübungen um ruhiger zu werden

Schritt 3 - weiterhin an meiner körperlichen Ertüchtigung in welcher Form gerade möglich, festhalten

Schritt 4 - jeglichen Input von Anderen anhören - vielleicht ist ja mal was dabei das ich verstehen und umsetzen kann.

 

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Mona (Dienstag, 14 April 2020 23:21)

    Das Erste, was mir da einfällt ist ... Home und Office trennen.
    Ja, das ist leichter gesagt als getan. Weiß ich selbst.
    Stell Dir vor, Du wirst jetzt auf die Osterinseln gebeamt und der einzige Handymast wurde vom Stum umgeblasen. GPS fällt aus, weil der Satellit nicht funktioniert. Dann erreicht Dich auch keiner! Gib vor, wann Du erreichbar bist. Schalt das Handy aus. Auch das Firmenhandy wenn Du konzentriert arbeiten musst und am privaten Handy blockierst für die Zeit vom HO die Nummern. Du wirst Dich wundern, wo die KollegInnen eigene Lösungen finden.
    Nütze die Zeit, die Du weg vom Office bist. Da kann Dir keiner die Tür einrennen.
    JEDER hat das das Recht, auch einmal in Ruhe zu arbeiten.
    Du kannst nur dann auch Kraft geben, wenn Du selbst Kraft hast.