die Vergessenen während COVID19

In den letzten Tagen habe ich mit einigen Menschen unterhalten bzw. einiges über "spezielle" Gruppen während Covid19 gelesen.

 

Zum Einen die Gruppe der Beschäftigten in NonProfit Organisationen - rund 125.000 Menschen in Österreich, dann die große

Gruppe der Menschen mit Beeinträchtigungen.

 

Beide Gruppen wurden bis dato in der Woche 5 der Ausgangsbeschränkungen während Corona, in den Medien nicht oder nur am Rande erwähnt.

Die Betroffenen am NPO-Sektor fallen zumindest Dank einer besonderen Regelung in die Möglichkeit Kurzarbeit machen zu können,  die Gruppe der Menschen mit Beeinträchtigung wurden von der Regierung meines Wissens nach erst gestern erstmalig in einer Informationsrede erwähnt.

Über Obdachlose etc. mag ich aktuell garnicht  zu viel nachdenken.  Ich komme bei meinen Laufrunden bei einem Haus der Volkshilfe vorbei - jetzt ist niemand dort nur wohin sind diese Menschen ?  Manchmal habe ich schon welche versteckt hinter einer Hecke entdeckt - ja klar eigentlich sollten sie sich nur kurz draußen aufhalten und dann - ja wohin ? - heim gehen.

 

Die Menschen mit Behinderungen - ich frage mich wie das im Alltag so läuft. Unserer Wohnung ggü am anderen Ende der Parkanlage liegt eine Tagesstätte für junge Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung - diese Tagesstätte ist aktuell geschlossen aber wohin sind diese Kinder? Habe ihre Eltern die Möglichkeit sich um sie zu kümmern?

 

Oder wie läuft das in den Heimen ab? Wie wird dort Abstand gehalten - wer ist da für Kinder und Jugendliche die keine Familie haben oder aus Familien kommen, die sie geschlagen, ausgenutzt oder was auch sonst noch grausliches mit ihnen gemacht haben?

Was machen diese Menschen?

 

Nachdem ich ja aktuell noch mehr als sonst zu arbeiten habe, komme ich wenig dazu das Verhalten meiner Mitmenschen während Corona selbst zu erleben. Was auch durchaus von mir so gewollt ist. Ich habe keine Lust mich im Supermarkt oder auf der Alten Donau anrempeln zu lassen oder um meinen Meter Abstand diskutieren zu müssen. Meine Laufrunden absolviere ich auf häßlichen Straßen mit breiten Gehwegen und wenig Attraktivität für Andere. Ähnlich halte ich es wenn ich mit Hans mir die Beine vertrete. Ich gehe nur einkaufen wenn es unbedingt notwendig ist und ansonsten bin ich daheim.  Über diverse ausgedehnte Ausflüge anderer denke ich zwar nach, will ich aber nicht urteilen. Ich müsste mir die jeweiligen Umstände ansehen - das interessiert mich nicht, deswegen blende ich das aus.

 

Aber die oberwähnten Menschengruppen - darüber denke ich nach. Da habe ich auch schon mal den Corona-Blues. Dabei wurde mir geraten, ich solle mir nicht immer so viele Gedanken um Andere machen. Weil ich es nicht ändern kann, weil es mich noch runterzieht, weil man da etwas egoistischer sein müsse.

 

Daran ist schon etwas Wahres - wenn ich solche Dinge ausblende, dann ist es garnicht mal so schlecht aktuell. Dann ist mein Leben schon um ein gutes Stück leichter - nur WER kümmert sich dann ? Denkt noch jemand darüber nach und versucht zu helfen?  Soll ich einfach Spenden und damit mein Gewissen beruhigen?  Erheben Andere ihre Stimme und setzen sich für diese Menschengruppen ein?

 

Am NPO-Sektor gibt es Vereinigungen die gemeinsam für ihre Gruppe kämpfen -das weiß ich! Gibts die für Obdachlose und Behinderte auch?  Ich hoffe es .......

 

Und bitte nicht falsch verstehen - ich glaube unser Land, unsere aktuelle Regierung reagiert in und auf die Krise sehr gut. Abgesehen von so Vorwahlkampf Hickhack wie das Aufsperren der Bundesgärten in Wien. Und es ist für mich - nachdem wir mal den Fahrplan hatten, vollkommen in Ordnung wenn die Opposition an Vorgängen auch Kritik übt, das passt schon so.

 

Trotzdem aber bleiben Menschen auf der Strecke - trotzdem sollte man darüber nicht hinwegsehen - trotzdem sollten auch diese "Randgruppen" eine Stimme bekommen. Schade dass dies nicht mal von der Opposition kommt, aber dafür ist wohl die Wählerschaft zu klein.

 

 

 

 

 

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