Mit dem aktuellen Wetter haben wir ja bis heute unheimliches Glück. Es hat milde Temperaturen, kaum Regen und somit konnten wir bis heute draußen arbeiten ohne naß zu werden.
Die Arbeiten der letzten beiden Wochen waren zwar unheimlich wichtig aber romantische Bilder kann man davon kaum machen.
Aber wir hatten wieder interessante Funde und zwar habe ich in einer zerfallenen alten Holzkiste Papierkram gefunden. Nachdem ich von den schweren Schubkarren sowieso eine Pause brauchte, habe ich den Inhalt genauer untersucht. Entdeckt habe ich dabei mehrere Sparbücher tlw. aus 1918, eine Vielzahl an Partezettel - manche sind älter als ich an Lebensjahren, eine alte Bifokalbrille und Arbeitsbücher aus dem 2.Weltkrieg. Da gibt es ua einen Punkt "besondere Fähigkeiten" - tja melken, Heu mähen oder Holz schneiden WAREN damals besonders.
Und wir hatten ein Gespräch mit unseren Nachbarn. Ein älteres Ehepaar - sie haben unseren Vorbesitzer als reichen Bauern mit einer sehr großen Wirtschaft beschrieben, welcher sich rühmte dass er insgesamt damals bereits 47 Jahre geschieden war. Und das er vor dem Umbau seines Hauses dort regelrecht gehaust hatte, mit durchhängenden Decken, eingestürzten Wänden, Ratten am Dach und - das war ja meine größte Überraschung - einem komplett zugemüllten Garten/Scheune usw.
Auf meinen Einwand von wegen, ja das sehen wir und räumen wir aktuell auch noch weg, wurde uns gesagt : "Nein das war viel ärger, da haben sie schon Unmengen davor weggeräumt weil sonst hätten sie das niemals verkaufen können"
Da war ich erstaunt - noch mehr Unrat als wir vorfanden ? Aber okay wir haben es ja vor dem Kauf gesehen und waren uns auch bewusst, dass das was wir vorgefunden hatten mit ein Grund war, warum der finale Kaufpreis im Gegensatz zu den vielen Häusern die wir davor besichtigt hatten, so realistisch war. Niemand dort wollte sich auch noch den Rest entsorgen mehr antun.
Stolz bin ich darauf, dass ich während Hans in gebückter Haltung Teile des Dachbodens ausgebessert hat, sämtliche Eternitplatten aus der Scheune im Freien stappeln konnte. Jetzt brauchts nur mehr Big Bags vor dem Haus, in welche ich die Platten reinstapple dann sind wir die auch los.
Hans hat zwischenzeitlich am Dachboden Ausbesserungsarbeiten durchgeführt, hat mit Teilen unserer unzählig vielen Bretter einen Weg durch den Dachboden gezimmert und angefangen die ersten m² mit Dämmwolle auszulegen. Eine anstrengende Arbeit weil a) der Dachboden mit einer dicken Staubschicht überzogen ist und b) man fast die ganze Zeit in gebückter Haltung arbeiten muss.
Danach haben wir den Rest der Scheune freigeschaufelt und auch schon wieder einiges an Holz geschnitten. Unsere Nachbarn haben uns nun bestätigt, in dem Teil den wir jetzt freigeschaufelt haben, wurden früher Schweine gehalten. Wir wurden schmunzelnd gefragt ob das nicht schon alles Humus ist - ja das ist es, haben wir bestätigt, außer die Teile die mit Plastik zugemüllt waren.
Und unsere Steher in der Scheune sind teilweise schon neu betoniert - Juhu..... nachdem ich dazu garnichts beitragen kann, freue ich mich umso mehr. Wir werden aber am Dienstag einen Dachdecker betreffend dem Scheunendach befragen - ich hoffe wir können das noch eine zeitlang drauf lassen weil bei der Fläche wirds wohl nicht ganz günstig sollte es renovierungsbedürftig sein.
Im Haus selbst habe ich die Wohnzimmerschränke ausgeräumt. Wir sind jetzt stolze Besitzer eines kompletten 6teiligen niegelnagelneuen Gläsersets bestehend aus Schnaps, Sekt, Wasser, Rot und Weißweingläsern, Mokka und Kaffeetassen inkl. Zucker und Milchgefäß und das gleich 2x, einem kompletten Essbesteckset und Suppen, Fleisch, Dessertteller inkl. Vorlegeteller. Auch gut!!!
Und ich musste rund 50 Bücher entsorgen - aus eigener leidvoller Erfahrung weiß ich - ein gebrauchtes Buch ist heute nichts mehr wert und leider sind sie in keinem guten Zustand, sodass an Verschenken auch nicht zu denken ist. Inhaltlich will ich mich nicht äußern - jeder nach seinem Geschmack.
Dann habe ich begonnen die Wohnzimmermöbel in das nun ehemalige leere Schlafzimmer zu bringen. Tja in Ermangelung von Superkräften steht also noch einiges an Mobiliar, welches ich hoffentlich mit Hans gemeinsam tragen kann. Wenn das fertig ist, können wir die Zwischenwand von Wohnzimmer und Schlafkammer entfernen. Endlich wieder mal eine Tätigkeit mit einem großen Rumms und deutlich sichtbaren Erfolgen ;)
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