Pübsie´s Abschied

Gestern am Karfreitag war es nun leider soweit. Pübsie unsere wunderbare, sanfte und wunderschöne alte Katzendame musste über die Regenbogenbrücke gehen.

 

Im Februar 2016 kam sie zu uns.... eigentlich hieß es damals, dieser Notfallskater mit Namen Felix braucht dringend einen Einzelplatz. Deswegen und auch weil er nicht mehr ganz jung war und auch sehr verschreckt, hat er schon am Foto unser Herz berührt. Als wir ihn dann vorort gesehen haben und er weder pfauchend auf uns losgegangen noch sonst etwas abweisendes gemacht hat, haben wir uns für ihn entschieden.

 

Eine Woche später dann der Einzug - ich habe damals extra eine Stoffhöhle gekauft weil diese Katze so verschreckt war. Und das war eine weise Entscheidung, die ersten beiden Monate war die Höhle der einzige Ort wo wir Maybe (wir waren uns wegen dem Geschlecht nicht mehr sicher) zu Gesicht bekommen haben. Nächtens wurde heimlich gespeist und das Kisterl aufgesucht - tagsüber gab es nur die Höhle.

 

Nach einigen Wochen - vielem zureden und natürlich das Locken mit Leckerlis kam der Lauser endlich aus der Höhle und hat sich doch auch kurz streicheln lassen. Dabei wurde uns bald klar - das ist eine Lady und kein Kerl. Aus Felix wurde Maybe aka ihr Rufname Pübsie.... weil sie gelegentlich ein kleines Stinkerle sein konnte.

 

Nachdem wir ihr Vertrauen zu uns aufbauen konnten, folgte der erste Tierarztbesuch, dabei konnte ihr Alter nur sehr grob eingegrenzt werden -  irgendwas zwischen 6 und 16 Jahren!!!! Es folgte eine große Zahnsanierung und ein Blutbild. Dabei mussten wir leicht verschlechterte Nierenwerte feststellen, also gab es ab sofort nur mehr Spezialfutter und täglich Medikamente.

 

Unsere Lady hatte aber auch ansonsten leider immer wieder Blessuren - einmal war es ein Hautekzem am Vorderpfoterl, dann wieder eine Blasenentzündung, mittelschwere Arthrose im hinteren Rücken etc. Ach ja und die Lady musste regelmässig zur Pediküre weil Krallen schärfen war nicht von alleine.

 

Doch auch unsere Tierärztin die sie dadurch sehr oft gesehen hat, war von ihr begeistert. Pübsie hat zwar immer wieder beim TA gepfaucht aber weder gekratzt noch gebissen. Einzig sie hat sich angewöhnt am Weg zum Arzt in den Transportkorb zu pinkeln und ja auch ihr großes Geschäft zu hinterlassen. Und das hatte es insich - sodaß wir auch bei Minusgraden sehr oft mit offenen Fenstern zum TA unterwegs waren.

 

Letzten Sommer dann die entzündete Drüse am Unterkiefer - zu Anfang dachten wir, das bekommen wir schon wieder weg. Dem war aber leider nicht so. Bereits im Herbst 2018 haben wir eine OP machen lassen, bei der die TA noch meinte es könnte gut werden. 2 Monate später im Dezember dann eine weitere OP, deren Ergebnis dann war, leider hat sie einen Tumor. Der kann langsam wachsen, sie würde lange Zeit wenig beeinträchtigt sein. Ich habe damals schon Rotz und Wasser geheult, aber Pübsie war so guter Dinge. Sie hat damals noch sehr gut gefressen, war zutraulich und aktiv.

 

Im Jänner dann haben wir begonnen, sie mit einer Kräuterteemischung am Tumor täglich mehrmals zu betupfen. Das würde das Gewebe ein wenig weicher machen und bei kleineren Verletzungen hätte es auch eine Wundheilung unterstützt. Damit die Lady das mit sich machen lässt haben wir cremige Snacks organisiert. Diese waren für sie auch leichter zum Fressen - den langsam hat sich ihr Unterkiefer aufgelöst und das Fressen von härteren Stücken war immer schwerer möglich. Benamst wurde dieser Betreuungsvorgang von uns als "beteeen und besnacken mit SchleckSnacks"

 

Die letzten Wochen leider hat sie auch trotz reichlicher Fütterung immer mehr abgenommen, sich wenig bewegt und der Tumor ist sehr rasch gewachsen. Am Mittwoch abend noch hatte sie einen Schwächeanfall, hat sich aber binnen weniger Minuten wieder erholt und sofort ihr Herrchen besessen.

 

Donnerstag abend aber war sie wieder etwas mehr apathisch und der Tumor noch größer. Freitag morgen dann habe ich die Entscheidung getroffen es müsste nun ein Ende des Leidens sein. Hans und ich, wir waren in unserer Trauer gefangen. Ich habe also den Anruf bei der TA getätigt. Sie war sehr fürsorglich, hat aber darauf hingewiesen dass ihre Vertretung in der Ordi sei. Nachdem wir diese Dame auch schon als sehr kompetent und freundlich kennen gelernt haben, dann der letzte Weg mit unserer kleinen Lady.

 

Pübsie hat noch mit der Narkosespritze gekämpft, so wie sie es Zeit ihres Lebens gemacht hat. Wir durften sie bis zur letzten Sekunde streicheln und mit ihr sprechen. Ich bin fest davon überzeugt, dass Pübsie dadurch ganz friedlich sterben konnte.

 

Nun ist sie erlöst und hat keine Schmerzen und keine Ängste mehr. Davon bin ich felsenfest überzeugt. Sie hat uns wunderschöne 3 Jahre beschert und auch wenn dieser letzte Weg, diese letzten Wochen sehr schwer für uns waren.

 

Diese sanftmütige und liebevolle Katze war ein Geschenk das wir dankbar in jeder Situation angenommen haben.

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Bex (Samstag, 27 April 2019 11:30)

    *Umarmung*