Ein Fenster - Corona - und wir

Heute - nachdem ich die 3te Woche in Folge mit Ausgangsbeschränkungen wegen COVID19 im Home Office daheim verbrachte habe. Die dritte Woche in der Hans und ich uns quasi 24 Stunden - 7 Tage die Woche sehen, in welcher ich außer via Videochat und Telefon mit niemanden in real gesprochen habe, ausgenommen die Unterhaltungen beim Einkauf, welcher größtenteils von Hans erledigt wird, weil ich aktuell wirklich wirklich viel arbeite.  Also Heute gehts mir nach dem Arbeiten im und am Projekt wieder gut.

 

Gestern war es schlimm - sehr schlimm sogar.  Ich habe seit einem Jahr Probleme mit der beruflichen EDV - okay ich bin grundsätzlich kein geduldiger Typ, aber ich habe mich im normalen beruflichen Tagesablauf mehr oder minder damit arrangiert aber jetzt in HO unter diesen Bedingungen - unter extremen Druck - war es gestern soweit - ich bin geplatzt.

 

Ich habe meinem Boss die Kündigung angeboten - sehenden Auges mit all den Nachteilen die mir daraus erwachsen können - in Abstimmung mit Hans - weil ich nicht mehr konnte. Ich rede und rede und rede und werde mit meinen Problemen nicht gehört. Gestern konnte ich nicht mehr - ich habe in einer schnell verfassten Mail von meinem privaten Account der Geschäftsführung angeboten meinen Job neu auszuschreiben. Weil ich unter diesen Bedingungen nicht mehr arbeiten möchte und kann.

 

Okay - was da rauskommt ist noch offen ..... aber...... und das ist so wie unsere Fenster im Projekt ....... es kommt dann oft etwas, das die Stimmung verbessert, das der Seele gut tut, etwas das man gerade braucht.

 

Und exakt so war es gestern auch ..... meine Kolleg*innen haben in Ermangelung von echten Treffen ein "Pub-Quiz" für uns Kolleg*innen via Videokonferenz gebastelt. Normalerweise klinke ich mich bei solchen Aktivitäten von Anfang an aus - ich bin so lange dabei, es sind sooooo viele junge Kolleg*innen, ich will mir meine Zeit mit Hans nicht abknapsen usw. usf. aber gestern hat mich Hans sogar bestärkt da mitzumachen und eigentlich war ich auch total neugierig aber..... naja ich mach das ja nie.

 

Also ich war dabei ---- sehr nervös ---- sehr angespannt ob der Vorfälle davor aber auch sehr neugierig.  Und was soll ich erzählen ??? Meine jungen Kolleg*innen haben ein supertolles Quiz zusammengestellt, wir haben uns zu 12 (oder mehr) super unterhalten, ich hatte extrem viel Spaß und konnte seit Wochen wieder einmal herzhaft lachen und hatte ein wenig Gefühl von Nähe.

 

Nicht falsch verstehen - Hans ist mein Dreh und Angelpunkt aber ich habe gestern so richtig gemerkt wie sehr mir doch auch andere interessante und nette Menschen fehlen.

Es war einfach wunderbar und die Krönung - so als wollte das Universum mir ein wenig Positives schicken - mein Team und ich, wir waren die Gewinner*innen.  Es war soooo wichtig und richtig da mitzumachen und es sind so wunderbare Menschen die für eine kurze Zeit jeweils den Mitmachenden den Abend ein wenig verschönt haben. Ich bin dankbar dafür.

 

Und dieses Feeling habe ich heute mitgenommen zum Projekt. Davor habe ich einer lieben Kolleg*in angeboten vom AB HOF-Laden ggü vom Projekt super Ware mitzunehmen ..... weil auch das ist ein Geschenk so etwas in der Nähe zu haben. Und auch dort im Laden - Abstand - die Beschränkungen einhalten und trotzdem menschlich bleiben. Wundervoll und ein Highlight!!!! Die Übergabe an die Kollegin wurde übrigens professionell durchgeführt - 2m Abstand - Ware abstellen, weg gehen und lautstark bekunden " Daaaaaanke und ich hoffe wir können bald in echt laaange tratschen"

 

Am Projekt ist heute viel passiert - Hans hat an der Wand des Erdgewächshauses weitergebaut, ich habe ERFOLGREICH (und stolz) es geschafft aus rund 4-5m Höhe einen Draht, der an einem Querbalken unserer Scheune befestigt war, mit Geschick und Technik runter zu holen damit wir unseren Wein und die heute angepflanzten Riesenerbsen Berta, eine  Rankhilfe geben können.

 

Wir haben die deutlich gestutzte Forsythie gehäckselt und somit Material für weitere Beete geschaffen. Haben das neue niedrigere Hoch(nieder)beet mit Erbsen und Pflücksalat bepflanzt. Ich habe einen Topf ausgegraben und viel Schöllkraut gekillt und wir waren glücklich dabei.

 

Und ich habe mich an den Spinnennetzen am Scheunenfenster erfreut - weil sie schön sind, weil sie beruhigen und weil sie quasi wie ein Zeitzeugnis stehen. Egal ob Corona - egal ob der Garten schön - häßlich oder nur aus Erdhaufen besteht, die Spinnen werden, solange es dieses Fenster gibt, ihre Netze dort bauen.  Komme was da wolle - nur das Abreißen der Scheune bzw. das entfernen des Fensters und Rahmens kann sie daran hindern - nur die direkten Einflüße quasi.

 

Dieser Gedanke ist schön und beruhigt.........

 

FOTOS unter - am besten in eigenem Fenster öffnen:

https://www.dropbox.com/sh/97th4jnz2zfys8z/AAAC63QHw9jPSx3vMrhVI1HIa?dl=0

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