Urlaub, Corona und Maske

7. September 2020 - dieser besondere Sommer ist definitiv vorbei.

 

Ich war am vergangenen Wochenende Freitag bis Sonntag beim nachweislich nun zum 13x stattgefundenen Mädelstreffen in der Therme Bad Waltersdorf. Diese 2,5 Tage waren für mich immer ein Highlight des Jahres.

Zu Beginn aus einer Riege mit zirka 15 Ladies bestehend, von Jahr zu Jahr schrumpfend bis zum harten Kern von 3 Mädels, die wir nun im Trio schon zum 8ten Mal FIX ein paar lustige Tage dort verbringen.

So auch heuer aber mit Corona!!

 

Lange schon gebucht (Jänner 2020 und somit kurz vor bekanntwerden von Covid19 in Europa) - und fast genauso lange darüber nachgedacht ob ich das wirklich machen möchte! Im Juni hätte ich eine andere Therme im Burgenland gebucht gehabt, das habe ich storniert. Auch weil ich noch nie dort war, die Gegebenheiten nicht kannte und weil es mir zu früh nach den Lockerungen war.

Über diesen Termin im September im Quellenhotel Bad Waltersdorf habe ich mir auch viel Kopfzerbrechen gemacht. So lange das Wetter schön ist, habe ich dort ein weitläufiges Areal, in welchem ich anderen Gästen ganz locker aus dem Weg gehen kann und außer bei den Mahlzeiten und eventuellen Behandlungen die man aber jedenfalls von Seiten der Kosmetikerin oder der Masseur*innen mit MNS abhält, kann ich immer im Freien sein.

 

Und der Aufenthalt dort ist fast immer von einer Leichtigkeit geprägt, die ich während des Jahres sehr oft nicht habe.

 

Also ich habe mich für diese Auszeit entschieden. Selbstverständlich war in meiner Planung auch die MNS und die Abwägung welches Verwöhnprogramm ich nehme, enthalten.

 

Das Rundherum hat wie immer sehr gut gepasst - bis auf die vielen ignoranten Menschen. Thermenaufenthalte an Orten wie Bad Waltersdorf die Heilquelle, sind eher etwas für das reifere Publikum. Junge Menschen um die 20-25 Jahre sind meist die Ausnahme. Ich würde schätzen das Stammklientel beginnt bei 40+.

 

Also schon beim Check-In ist mir aufgefallen, dass wir 3 dort so ziemlich alleine mit unseren Masken sind. Ja die Kommunikation wird schwieriger, ja es kann mitunter darunter warm werden, aber wir leben in einer besonderen Zeit mit der Notwendigkeit für besondere Maßnahmen.

 

Im Hotellift ähnliches - schön kuschelig aneinander gedrückt, fuhren viele ohne ihr Gesicht zu bedecken. Die Policy der Therme - es wird dem Gast überlassen auf den Gängen etc. Maske zu tragen bzw. wird nur auf den Babyelefanten Abstand hingewiesen. Einzig im Speisesaal wird um Desinfektion von Händen gebeten und Gummihandschuhe und MNS zur Verfügung gestellt.

 

In den Wasserbereichen außen ist das ja kein Thema - es ist im Freien, man kann beim Schwimmen oder im warmen Wasser mit den Düsen gut Abstand halten, die Liegen wurden auseinander gestellt uvm.

 

In der Sauna war die Personenzahl limitiert, sobald diese erreicht war, durfte keiner mehr rein. Drinnen aber bei JEDEM Saunagang das Gemotze, weil ja nicht gewachelt werden darf. Bei einem Aufguß hatte ich Glück, die Anwesenden haben das Thema Handtuch schwenken lustig genommen und gemeint, jetzt würde sich nur der wirklich harte Kern in die dritte Reihe setzen.

 

Im Dampfbad war keiner - da hatten wir echt Glück. Scheinbar war es den Anderen zu warm, also gerade richtig für mich ;).

 

Als äußerst grenzwertig habe ich das Frühstück und das Abendessen im Speisesaal empfunden. Selten Masken - Abstand ist den Menschen scheinbar wenns ums Essen geht auch fast egal. Sehr oft mitleidige Blicke wenn ich von meinem Platz aufgestanden bin und mir die Maske umgebunden habe, damit ich zum Buffet gehen kann.

 

2 "besondere" und auch bezeichnende Unterhaltungen bzw. Begebenheiten gehabt, die mMn das Gros der Menschen dort während meines Aufenthaltes widerspiegeln:

 

Ich stehe mit Babyelefanten-Abstand beim Kaffeeautomaten angestellt. Ganz deutlich auch erkennbar an der Kaffeetasse die ich in der Hand halte. Ruhig warte ich bis die Dame vor mir ihren Kaffee heruntergelassen hat. Kurz vor dem letzten Tropfen - schwupps - zwickt sich ein zirka 65jähriger Herr dazwischen. Ich habe kurz überlegt ihn anzusprechen, habe es aber gelassen. Es war am Morgen ich sehr gut ausgeruht und die 2 min waren mir egal.

Scheinbar ist bei ihm Abstand halten noch nicht angekommen. Dass er keine Maske trug brauche ich, glaube nicht extra erwähnen.

 

Am Tisch selbst - ich habe wie bereits erzählt, jedes Mal wenn ich Kaffee oder Brot oder Was weiß ich - holen war, mir die Maske rauf und sobald am Tisch sitzend wieder runter gegeben. Dies dürfte dem in etwa 70jährigen Mann am Nebentisch aufgefallen sein, weil er meinte lächelnd " gell aber man kann es mit der Maske auch übertreiben"

Da musste ich ebenfalls lächelnd antworten " tja es wäre ja nur für die Risikogruppen die es hier aktuell genügend gibt, weil die meisten sind halt schon über 55+". Irgendwie war er dann ein wenig angepisst - war mir aber egal war und ist.

 

Ich möchte niemanden ändern, es ist mir auch egal, ob andere Menschen Kuschelparties machen, in den Urlaub fahren etc., aber ich möchte verdammt noch einmal, dass man in meiner Gegenwart Rücksicht nimmt. Ob die Menschen ansonsten ohne MNS herumlaufen, keinen Abstand halten oder in die Gegend niesen und husten.... ist mir wirklich sowas von wurscht, aber machts das unter euch.

 

Alle Maskenablehner*innen sollen sich doch irgendwo treffen - es gibt eh so viele von Denen, die glauben sie haben in den letzten Monaten ein Studium der Virologie absolviert und wissen haarklein, dass Covid19 ähnlich der Grippe und somit "eh nix" ist...

Die sollen die Maskenträger*innen und Abstandhalter*innen, in die Armbeuge niesenden und wenig direkten Kontakt Pflegende, einfach in Ruhe lassen. Wahrscheinlich gibts auch freiwilliges Verkaufspersonal die ebenfalls die Maske ablehnen, dann können die ja dort einkaufen oder essen gehen.

 

Ich möchte nicht diskutieren müssen warum ich jetzt eine Maske trage - ich möchte mich nicht erklären warum ich keine Hände schüttle oder keine Wangenbussis verteile.

 

Ich habe das große Glück - meine Arbeit zu 95% vom Home Office aus erledigen zu können, auch weil meine Teamkolleg*innen öfters vorort sind und am AP arbeiten. Wenn aber mein Arbeitgeber sich entscheidet dass das für die Belegschaft in dieser Form nicht mehr angewandt werden soll, dann bin ich von solchen Menschen abhängig. Weil ich MUSS mit den Öffentlichen an meinen Arbeitsplatz und ich habe wenig Spielraum NICHT die Stoßzeiten zu nehmen, außer ich entscheide mich für seeeehr lange Arbeitstage.

 

Ich weiß ich bin in manchen Dingen eine Idealistin - das sagt der Duden:

Jemand, der selbstlos, dabei aber auch die Wirklichkeit teilweise außer Acht lassend, nach der Verwirklichung bestimmter Ideale strebt

 

Ja das bin ich gelegentlich - deswegen gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass die Menschen es doch noch irgendwann lernen - wobei und jetzt bin ich ganz weit weg von Idealismus - ich verstehe noch immer nicht dass der LockDown und der kurzfristige Wegfall von eh ansonsten komplett unnötigen Gütern, nur so wenige Menschen wachgerüttelt hat.

 

 

 

 

 

 

 

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