Frei sein wie ein Vogel - das geht in diesem besonderen Jahr 2020 nur mehr im Kopf, aber wie ja bereits Andre Heller festgestellt hatte:
Die wahren Abenteuer sind im Kopf,
und sind sie nicht im Kopf, dann sind sie nirgendwo.
Heuer also hatten unsere Köpfe viel zu tun - sehr viel sogar. Ich war so mit diesen Kopfabenteuern beschäftigt - mittlerweile habe ich bereits sehr große Sehnsucht wieder ein wenig reisen zu können um die Abenteuer abseits meiner geistigen Welt auch wieder auf der Haut spüren zu können und ja, um ein paar Menschen wieder treffen und umarmen dürfen, ohne Angst.
Aber Kurz und sein Corona-Sager haben nun auch mich und meine Familie eingeholt. Am 30.3.2020 hat Kanzler Kurz also gesagt: " Bald wird jeder von uns jemanden kennen, der an Corona gestorben ist." und es ist leider für uns eingetreten.
Wenn dieses verdammte Virus so nahe kommt und sich von der bösartigsten Seite zeigt die es hat, dann wird der Rest rundherum einfach nur mehr egal. Und leider werde ich noch grantiger und uneinsichtiger und bösartiger was diese verdammten Nicht-Masken, Nicht-Abstand, Nicht-Hände desinfizierenden Individuen betrifft !!
Und ich kann mich nur mehr sehr bedingt zurück halten, wenn rund um mich vorrangig die Themen Geld und Wirtschaft und Jahreszahlen intensiv diskutiert werden, während unsere Fallzahlen einfach nicht bzw. nicht deutlich sinken.
Wenn ich so wie gestern wehrlos in einem Fahrstuhl stehe und ich nicht weiß wohin das Gesicht drehen, damit ich nicht mit Fremden zu lange in Berührung komme. Wenn mir Jemand erklärt, wegen ihr (der Person) brauche ich in geschlossenen Räumen keine Maske aufsetzen, die Person hätte Antikörper !!! Wenn ich merke und aufgrund von Kommunikation auch weiß, dass in meinem persönlichen Umfeld ich liebe Freund*innen habe, die ähnlich meiner Situation, Probleme haben sich mit dem zurecht zufinden was in dieser Pandemie alles passiert.
Ich wurde in meinem Leben schon sehr früh mit dem Tod konfrontiert und ich musste früh lernen wie mit Trauer und Verlust umgehen. Auch wurde mir in sehr jungen Jahren bewusst, der Tod ist Teil des Lebens und kein Feind sondern eine Begrenzung. Trotzdem schaffe ich es nicht, mit dieser Geschwindigkeit des Sterbens klar zu kommen.
Es ist für mich erschreckend mit welcher Wurschtigkeit die Bevölkerung mit den Neuerkrankungen und Todesfällen aufgrund von CoVid19 umgeht. Es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass es während der Pandemie Arbeitgeber*innen gibt, die ihre Arbeiter*innen und Angstellten auspressen wie Zitronen bzw. sehr oft sogar um Teile ihrer Entlohnung bringen. Ich habe erst heute wieder für eine Bekannte einen Kontrolle ihrer Gehaltsabrechnung gemacht und dabei große Abweichungen zwischen Ist und Soll festgestellt.
Ich bin extrem wütend, wenn ich wie gerade eben die aktuell bekannten Eckdaten zum neuerlichen LockDown ab 26.12.2020 lese, wo scheinbar wieder eine Regelung gänzlich fehlt die klar und deutlich festhält, was machen nicht-systemrelevante Berufe mit Arbeitsmöglichkeiten im HO???? Können die Arbeitgeber*innen dennoch Anwesenheitsdienst verlangen? Wer entscheidet das? Goodwill oder doch systemisch?
Es zipft mich an, wie handlungsunfähig manche Betriebe ob der Möglichkeit von Online-Verkäufen noch IMMER sind, parallel aber gegen die großen Onlineshops schimpfen. Und dann gibts dann heimische Plattformen aber die sind so grottenschlecht und/oder so überteuert, wer soll dort kaufen?
Aber vielleicht lenke ich mich mit dem Luft machen und ärgern auch nur ab. Vielleicht will ich ja so intensiv darüber nachdenken damit ich das Andere verdrängen kann. Den Schmerz - den eigenen aber auch den Schmerz der Anderen, weil die Menschen rund um mich gerade so trauern. Weil ich dagegen nichts tun kann so wie gegen Corona - außer mich weiter an die Regeln halten und derweil daheim immer einsamer werden..........
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