Heute ist ein verregneter Feiertagsdonnerstag und ich bin ausnahmsweise wirklich etwas träge. Wer mich schon länger kennt weiß, dass es kaum einen Tag gibt an dem ich nicht Laufe, Krafttraining mache, oder kilometerfressend mindestens spazieren gehe. Wenn es regnet habe ich mein Laufband.
Manche Wegbegleiter*in hat mich auch als krankhaft in Bewegung bezeichnet, nun ja das würde ich nicht sagen aber es stimmt, es fällt mir meistens schwer nur sitzend Stunde um Stunde zu verbringen. Abgesehen vom Job, aber auch hier habe ich daheim mittlerweile einen höhenverstellbaren Tisch, weil es mir einfach nicht gut tut, stundenlang zu sitzen.
Heute ist einer dieser besonderen Tage an dem ich wenig Lust auf Bewegung habe, es regnet seit gestern Nacht, ich fühle mich nicht ganz wohl in meiner Haut und die Katerchen schlafen so friedlich neben mir. Also gönne ich mir diesen lazy day.
Das ist eine ganz besondere Erfahrung für mich - die Stunden unbewegt ohne Produktivität vorüberziehen zu lassen und sich dabei nicht faul und nutzlos zu fühlen.
Ich habe ja nachdem ich mein geliebtes Bowling aufgeben musste, länger nach geeigneten Sportarten für mich gesucht. Ich habe Badminton probiert, da ist es daran gescheitert, dass man ja immer Partner*innen braucht, dann habe ich eine NW-Kurs absolviert und war auch viele viele Kilometer mit den "Stecken" unterwegs, nur das war zu Zweit fein, weil nebenher etwas tratschen aber nachdem mich meine Begleiter*innen immer öfter versetzt hatten und ich deswegen sehr oft alleine unterwegs war, wurde mir das zu fade.
Laufen habe ich mir nie nie nie zugetraut, aber es sollte Bewegung sein und sie sollte kostengünstig und wenn möglich überall durchführbar sein, keine Partner*innen brauchen. Laufen erfüllt all diese Kriterien.
Mit all meinen Mut habe ich im Februar 2008 meinen ersten Frauenlauftreff im Donaupark aufgesucht. Habe mich in die Gruppe der Anfängerinnen eingereiht und habe begonnen zu laufen. Meinen ersten Frauenlauf habe ich im Mai 2008 absolviert. Ich bin die 5 Kilometer durchgelaufen.
Mir war relativ rasch klar, aufs Siegen wie beim Bowling brauche ich beim Laufen nicht zu denken. Ich bin grundsätzlich keine besonders schnelle Läuferin, darum ging es mir aber auch nicht, sondern ich habe Spaß daran und ich habe mir selbst damit gezeigt, es geht viel wenn man will :)
Bis 2015 bin ich dann jedes Jahr beim Frauenlauf gelaufen und hatte Spaß daran. 2016 hatten ich zuerst Probleme mit dem Fersensporn, danach hatten wir die Hochzeit und darauf folgte das Studium. Ich habe also beim Laufen pausiert. Sehr zum Nachteil für meine Gesundheit und mein Gewicht.
Noch während des Studiums habe ich wieder Probleme mit dem Fersensporn bekommen, danach bin ich im Herbst 2017 auf Kur gefahren. 2018 war gesundheitlich nicht mein Jahr, aber 2019 ging es mir wieder besser und ich habe das Laufen wieder aufgenommen. Parallel dazu mache ich 2x wöchentlich noch Krafttraining und meine fast täglichen Spaziergänge die mindestens 10.000 Schritte haben (gelegentlich auch viel, viel mehr).
Bewegung und Sport ist für meine körperliche Gesundheit genauso wichtig wie lesen für die Mentale. Ich habe über die Jahre gemerkt, je weniger ich lese desto schlechter ist meine seelische Verfassung. Es ist dabei garnicht mal so wichtig welches Genre, aber wenn ich nicht oder wenig als Freizeitbeschäftigung lese, geht es mir nicht gut.
Während Corona habe ich zb. das Lesen von Thrillern und Horrorromanen aufgehört. Es liegen noch 2 wunderbare Thriller auf meinem Nachtkästchen, aber die kann ich aktuell nicht lesen, weil sie zu beklemmend auf mich wirken. Ich versuche es gerade mit großer Weltliteratur oder was man darunter versteht.
Diese Seite fand ich recht spannend so ein bisschen als roter Faden, was ich lesen könnte:
https://www.die-besten-aller-zeiten.de/buecher/kanon/klassiker-der-weltliteratur.html#ngaw7e451301011b7534530043611685685
Schulisch habe ich leider wenig über gute Bücher gelernt, ich habe jedoch in meiner Jugend bereits gerne Romane von Pearl S. Buck gelesen. Immerhin Purlitzerpreis Gewinnerin. Natürlich habe ich Söhne und Das geteilte Haus auch gelesen.
Diese Bücher haben mich wirklich nachhaltig geprägt, dieses Abtauchen in die Geschichte, das Spüren der Gefühle, ja aber auch das Bild von China. Wobei diese Trilogie bereits in den 1930er entstanden ist. Ich habe es in den spätern 1970ern gelesen und empfand es niemals als antiquiert.
Ich war aber auch als junger Mensch älter im Denken als in späteren Jahren - hier auch so ein rein optischer Vergleich
links mit 17
Mitte mit 27
rechts mit 29 zirka
Wenn ich mir diese Bilder ansehe, fällt mir gleich der Film Benjamin Button ein, leider oder zum Glück hat sich das nicht ganz so fortgeführt wie in diesen 12 Jahren.
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