So jetzt ist es auch bei mir soweit. Ich vermisse Urlaub - richtigen Urlaub.
Mit wegfahren, mit übernachten, mit anderen Gerüchen, mit Abstand zum Alltag.
Ich arbeite das ganze Jahr lang, ich habe mich in den diversen Lockdowns nicht aufgeregt, habe mich von den anderen Menschen distanziert, habe Abstand gehalten, war fast durchgängig im Home Office.
Ich war dankbar für unser Projekt und den Tapetenwechsel dorthin, wobei Tapetenwechsel schon ein wenig eine böse Anspielung ist. Werden wir doch, realistischer weise sicherlich auch die nächsten 3 Jahre dort nicht übernachten können, werden kein kuscheliges Zweitdaheim haben.
Ich mag Meerluft um die Nase, mag in griechische Tavernen gehen, mag Sonnenuntergänge am Strand geniessen und das alles am besten mit den perfekten Mann an meiner Seite.
Die Realität sieht jedoch anders aus - wir haben in einer Woche Urlaub, wir haben 3 besondere Katerchen daheim, haben das Projekte im Weinviertel auch finanziell an der Backe, Hans war sehr lange in Kurzarbeit und hatte dadurch finanzielle Einbußen. Ich befinde mich bereits seit einige Zeit wieder in einer Vollzeitanstellung und ja - darüber bin ich nicht glücklich.
Ich mag unser Projekt, aber ich bin echt sauer, dass sich das sooooo hinzieht. So viel Geld kann ich garnicht ranschaffen als wir da noch brauchen und wir sind bescheiden.
Man kann es aus meinen Zeilen wohl sehr deutlich herauslesen, ich bin unzufrieden. Etwas, was in den letzten Monaten wenig vorkam, habe ich doch sehr an mir gearbeitet. Aber heute ist es soweit.
Ich bin unsicher ob ich mit diesem Hauskauf das Richtige für MICH getan habe. Bin auch unsicher ob Hans noch so glücklich damit ist. Er hat eine sinnvolle Beschäftigung im Umbau gefunden, kann seine Kreativität voll ausleben, aber WIR - also das ganz persönliche WIR bleibt gelegentlich auf der Strecke.
Weil auch während der Woche abends rausgefahren und gegossen werden muss, weil mindestens 1 Tag des Wochenendes für das Projekt draufgeht. Weil manche Menschen mit Hans sprechen und von SEINEM Garten etc. reden - nein es ist nicht SEIN Garten, es ist UNSER Garten.
Ohne mich hätte der beste Mann überhaupt dies nicht umsetzen können und ich habe es gerne für ihn getan, natürlich auch für mich. Aber wichtig für mich war dabei - ER muss es wollen!!
Naja und heute haben wir den Sonntag mit weiterer Arbeit aus dem Projekt verbracht. Wir haben Marmeladen gekocht, haben Gurken eingelegt, haben uns an Cremen versucht ( da braucht es noch etwas Ätherisches).
Es ist sinnvolle und befriedigende Arbeit - keine Frage, aber da hab ich noch ein Problem. Nur weil es für jemand Anderen so easy aussieht, muss es das nicht sein. Wir haben diese Zeit verwandt, in der hätten wir auch wieder ein Museum, eine Ausstellung besuchen können. Wir hätten einfach nur spazieren gehen und nichts machen können.
Man merkt - ich zweifle gerade ein wenig die Sinnhaftigkeit davon an.
Vielleicht ist das normal bei innerer Veränderung - vielleicht bin ich auch nur grantig aufgrund anderer Vorkommnisse, vielleicht werde ich gerade von der Raupe zum Schmetterling. Wer weiß !!!
Fakt ist - so relaxt ich mich 90% meiner Zeit auch fühle, merken kann ich das nur aufgrund von Tagen wie diesen!!
Aber es ist noch nicht aller Tage Abend, außerdem vielleicht gewinne ich noch im Lotto und kann die Arbeiten mit Geld beschleunigen. Oder meine innere Ruhe kommt eh wieder über Nacht.
Nobody knows .
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