Umbruchstimmung ganz innen drinnen

Ein sehr schlechtes Gewissen habe ich schon. Ich wollte die Kur dokumentieren (Tagebucheinträge dazu habe ich brav gemacht) , wir haben unzählige Mini-Schritte beim Projekt geschafft. Ich habe gesundheitliche Veränderungen durchlebt, ich glaube ich habe meine innere Haltung zu gewissen Dingen stark angepasst .... und und und..... aber ich komme nicht dazu, es hier festzuhalten.

 

Meine Tage flutschen mir durch die Finger, ich komme kaum dazu die 08/15 Arbeiten am laufen zu halten, ich bin seit Monaten so oft so unsagbar müde.

 

 

Erstmalig in meinem Leben lasse ich die Tage meist so plätschern, so fern es mir erlaubt ist. Im Job bin ich oft fremdbestimmt, auf der Kur gab es fixe Zeiten - aber dazwischen bin ich wie ein Blatt im Wind - ich lasse mich treiben.

 

Ich habe meine Liebe zum Wandern wieder entdeckt - die Einsamkeit im Wald, aber auch tratschen mit Freundinnen oder Hans.

 

Niemals davor kannte ich diesen Laissez-Fair Stil und ich fühle mich dabei teilweise unnütz und faul, aber dann spüre ich nach einer knackigen NW-Einheit, einem ausgedehnten Spaziergang am Berg, wie sehr ich das brauche, wie sehr ich mir alleine genüge.

 

 

Zack Bumm - kaum mit mir im Reinen kommt wieder eine Keule, mein Blutdruck  - mühevoll während der Kur auf Schiene gebracht, entgleist daheim im Urlaub mit großen Schritten bis hin zur Aussage der APP " Nochmal messen und wenn es dabei bleibt, kontaktieren sie ihren Arzt"

 

Mich werfen solche Ereignisse noch immer rasch sehr weit zurück, ich habe eine ganze Nacht und einen halben Tag gebraucht um mir hoffentlich erfolgreich klar zu machen, du schaffst das, es wird wieder, du stirbst davon nicht sofort.

 

Scheiße und dann denke ich daran, dass ich am nächsten Montag wieder beruflich funktionieren soll und mich krampft es zusammen.

Bezüglich Job - ja ich weiß ich habe es in der Hand, es ist meine Entscheidung.

 

Aber ich weiß auch wie alt ich bin und wie schwer es wäre einen anderen Job zu finden. Warum bin ich damit unglücklich - nun ja, ich mag 90% meiner Tätigkeiten, aber ich komme zusehends mit den Basisrahmenbedingungen nicht mehr klar.

 

Ich habe das Gefühl, ich und 1-2 andere, langgediente Kolleg:innen, werden beabsichtigt in die Ecke geschoben. Ich schaffe diese Ecke noch nicht - vielleicht liegt es daran? Vielleicht aber ist dort mein Platz nach 40 Berufsjahren?

 

Dann kommen kluge Freund:innen und zeigen mir, dass sie ihren Lebensmittelpunkt einfach ins Private verlagern und den Job gut aber wahrscheinlich nicht so wie ich - mit Leib und Seele und IMMER - machen!

 

Darüber denke ich schon seit einigen Tagen nach, den Ansatz finde ich sehr gut nur was habe ich falsch gemacht??????

 

 

Seit Beginn meiner beruflichen Laufbahn brenne ich für meinen Job. Ich mag es mich fortzubilden, ich mag es quer zu denken, ich liebe es meine Finger überall reinzustecken, alles auszuprobieren und denke immer für das Unternehmen und für die Belegschaft.

 

Das durfte ich so viele Jahre in der Privatwirtschaft in meinem davorliegenden Job machen. Es war herrlich, aber auch sehr anstrengend. Dann habe ich an meinen aktuellen Job gewechselt.

 

Ich denke unternehmerisch aber immer im Sinne der Belegschaft - ich bin extrem fair und vom Wissen breit aufgestellt und dennoch, jetzt bin ich irgendwie auf einem Gleis das ins Nirgendwo führt.

Und aus dem Heraus entsteht gerade ein neues Gefühl in mir. Weg vom Job hin zum Privaten.

 

Wie das endet weiß ich noch nicht, aber ich versuche mich zu finden..... schon wieder.

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