CoVid19 und Urlaub 2021

Wir haben uns heuer erstmalig, seit dem Beginn der Pandemie im März 2020, für wenige Tage zu einem Urlaub in Österreich durchgerungen.

 

Warum schreibe ich durchgerungen? Ganz einfach, weil es mir nicht besonders leicht fällt, mich auf "Kuschelkurs" mit Fremden zu begeben und einfach so zu tun, als gäbe es kein Corona mehr.

 

Ich hatte im vergangenen Jahr 2,5 Tage in der Therme verbracht. Dort war es mir teilweise schon sehr unangenehm, weil wenig Abstand gehalten wurde. Meine beiden Begleiterinnen jedoch, haben mich mit viel lachen und tratschen gut davon abgelenkt.

 

Relativ rasch danach kam dann ein neuerlicher LockDown. Was mich nicht sonderlich verwundert hatte, war doch mein Eindruck gerade im Urlaub in der Therme einer, der auf wenig Vorsicht in der Bevölkerung schließen liess.

 

Also haben Hans und ich betreffend des heurigen Sommerurlaubes garnicht darüber nachgedacht, einen Auslandsurlaub zu buchen bzw. überhaupt wegzufahren. Hans hat kein Interesse daran gezeigt und ich durfte mich ja körperlich aber auch seelisch auf der Kur im Juli erholen. Dort habe ich mich vergleichsweise sehr sicher gefühlt. Anfang Juli galten auch im Burgenland verschärfte Regeln, FFP2-Maske überall, 3G Regeln, keine Besuche etc.  In der Anstalt selbst wurde penibel darauf geachtet.

 

Die Belegung war geringer, die Tische waren nur auf 2 Personen ausgelegt, sogar die Masseur:innen mussten Maske tragen usw.

 

Nach 2 Wochen wurden Lockerungen im Land Burgenland umgesetzt, die sich teilweise auf die Kuranstalt ausgewirkt haben. Nicht direkt, aber wer draußen im Lokal ohne Maske herumlaufen darf, dem fällt es zunehmend schwerer in der Kuranstalt mit FFP2 Maske herumzulaufen.

 

Aber das war schon gegen Ende meiner Kur und aushaltbar für mich. Ist es doch rund um die Kuranstalt so grün und hügelig und lässt viel Abstand zu den Anderen zu.

 

 

Die freien Tage im August waren mehr Arbeitsurlaub als sonst was. Wir haben unsere Künette gebaggert bekommen und danach Leerrohre verlegt und geschaufelt wie die Irren. Hans ist akutell noch dabei die  3 Schächte entlang der 34 Meter zu bauen. Also bis auf kleine Ausflüge, meist im Freien, kein Kontakt zu Anderen.

Im September dann der obligatorische Thermenaufenthalt mit den Mädels. Viel draußen, viel Abstand, aber dennoch - beim Frühstücksbuffett war es durchaus sehr kuschelig.

 

Man müsse sich auch mal wieder etwas Normales trauen. Man dürfe sich nicht zu Tode fürchten, schon garnicht wenn man bereits geimpft ist.

 

Diese Sätze habe ich nun schon 100x gehört. Ja ich überdenke mehrmals in der Woche, ob mein Verhalten vielleicht nicht der Norm entspricht. Einfach weil die Anderen (in den meisten Fällen die Geimpften) so tun als wäre alles super.

 

"Sie sind ja so froh, endlich wieder Essen gehen zu können. Es ist einfach angenehmer ohne Maske shoppen zu können!. Ein Gespräch in einem geschlossenen Raum mit Maske ist ja so unpersönlich."

 

Und vieles mehr in der Art habe ich in den letzten Wochen und Monaten schon zu hören bekommen. Ich musste mich sogar dafür verteidigen, dass ich bitte möchte dass in meiner Gegenwart in einem geschlossenen Raum bitte bitte bitte doch eine Maske aufzusetzen ist bzw. dass ich MEINE Maske, auch wenn alle Anderen ohne dasitzen, nicht runternehmen werde.

 

 

Und dann kamen unsere wenigen Tage jetzt im Oktober 2021. Ich hatte im September davor so intensive Arbeitswochen, ich war so erledigt, ich wollte einfach mal was anderes sehen als mein Home Office, als die Baustelle im Weinviertel, als die Wohnung in der wir auch eigentlich immer etwas zu arbeiten hätten.

 

Also habe ich Hans für 2 Nächte in der Steiermark überredet. Angebot klang sehr gut, Gegend sehr nett. Es war auch wunderschön nur Corona gabs dort auch nicht mehr. Wir sind am freien Tag angereist, also angeschlossenes Gasthaus hatte Ruhetag. Das wussten wir, was wir aber erst vorort erfahren haben war, dass sie auch am Folgetag geschlossen hatten. Kein Personal bei der Ankunft vorort, unsere Schlüssel waren vorbereitet, es wurde sogar die Steckdose zum Auto laden für uns freigehalten. Also alles in Allem echt ein sehr guter Service.

 

Nur wir sind dort rein ohne irgendwie einen 3G Nachweis vorlegen zu müssen. Wir waren auch am nächsten Tag beim Frühstück ohne 3G Nachweis, detto am darauffolgenden Tag. Erst am Abreisetag wurde der Besitzerin bewusst, dass sie uns ohne Kontrolle 2,5 Tage beherbergt hatte.

 

Aber das war noch nicht alles - am ersten Abend mussten wir zu einem Wirt im Ort ausweichen um Abendessen zu bekommen. Dort sind wir mit Maske rein und wurden mit folgenden Worten, von der Herrenrunde rund um die Theke begrüßt " Nau hallo ist des jetzt a Banküberfall?"

 

Abgezielt wurde auf unsere Masken. Nachdem wir wussten, rundherum gibt es wenig Möglichkeiten, außer McDonalds, haben wir uns dazu entschlossen trotzdem dort zu essen. Es waren ansonsten keine Gäste an den Tischen, wir konnten alleine in einem großen Raum essen. Das war beruhigend. Außerdem war das Essen wirklich sehr gut. Aber auf die Toilette zu gehen, habe ich mir dort verkniffen, dabei hätte ich nämlich durch die Menschentraube vor der Theke gehen müssen und ich wollte das nicht ohne Maske.

Am nächsten Tag haben wir unsere Ausflüge gemacht - ausschließlich im Freien. Nachmittags haben wir die Hotelsauna genossen und haben bei einem Buschenschank in der Nähe einen Platz gefunden. Dort wurden wir nach unserem 3G Nachweis gefragt und BEIDE Impfpässe wurden kontrolliert.

 

Also sollte es auch in der Steiermark 3G Kontrollen geben!

 

Auf der Heimreise hat Hans noch ein Museum im Burgenland ausgesucht.

 

Dort wurde bereits beim Eingang darauf hingewiesen, dass ausschließlich Ungeimpfte, nicht Genesene, eine FFP2Maske zu tragen haben. Die anderen Besucher:innen können ohne Maske herumgehen. Das klingt auch nach einem Konzept, aber es wurde nicht gefragt ob wir geimpft oder genesen sind, sondern wir sind da rein und konnten das mit oder ohne Maske tun.

 

 

Und dann lese ich heute morgen einen Artikel in welchem von einem Epidemiologen vermutet wird, dass mit einem Ende der Pandemie im Frühjahr  2022 zu rechnen wäre.

 

Never ever oder die Pandemie wird dann anders definiert, oder wir haben bereits so gute Impfstoffe, sodaß die Krankheitsverläufe zu einem sehr großen Anteil milde verlaufen etc.

 

Weil mit dem Verhalten eines Großteils der Bevölkerung kann es nach meiner Einschätzung nicht zusammenhängen.

 

Aber wie bereits erwähnt, vielleicht sehe ich das einfach zu eng. Vielleicht ist eh alles easy cheesy und persönliche Großtreffen und Urlaube und Veranstaltungen sind wichtiger als von mir angenommen.

 

Und ich habe in den letzten Tagen noch etwas für mich mitgenommen, nämlich dass die Geimpften schlimmer sind als die Ungeimpften. Ich meine bei den Ungeimpften nicht die Schwurbler, sondern die, die sich täglich lieber testen als impfen gehen.

 

Die Ungeimpften die ihren aktuellen Status besser kennen als das Gros der Geimpften, die meinen "sie sind sicher, der Rest ist ihnen wurscht".

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