Die übertragene Kundenkarte oder mieses Karma

Vor ziemlich genau 10 Jahren hat mir eine liebe Freundin ihre Kundenkarte einer Drogeriemarktkette geschenkt. Sie ist von Österreich nach Deutschland ausgewandert und brauchte die Karte nicht mehr. Es waren einige Treuepunkte drauf, sie wollte diese nicht verfallen lassen, ich hatt noch keine - so hat sich das ergeben.

 

Die Karte in Händen habe ich mich damals sofort daran gemacht, die persönlichen Daten zu ändern. Das war auch weiter keine große Herausforderung, hätte meine Freundin nicht einen akademischen Grad. Ich habe es online nicht geschafft, den Mag.a zu streichen, also blieb ich für eine ganze Weile fälschlicherweise Frau Mag.a .....

 

Nachdem ich 2013 dann zum ersten Mal MIT dieser Karte umgezogen bin, habe ich via Brief um Korrektur von Adresse und akademischen Grad gebeten und ....juhu online auch geschafft.

Nun ja so fast geschafft, weil Mag.a blieb ich und die neue Karte landete richtig ausgefüllt  auf der..... alten Adresse. Übergenau wie ich so manchmal sein kann, hatte ich natürlich einen Nachsendeauftrag der Post über 6 Monate.

 

Zu meinem aber auch Leidwesen der Drogeriemarktkette, bin ich 2014 nach bereits 5 Monaten wieder umgezogen. Und man darf bereits Vermutungen anstellen - genau die Karte wurde nach 6 Monaten auf die neue - mittlerweile schon wieder alte Adresse  geschickt.

 

Auch dort hatte ich selbstverständlich einen Nachsendeauftrag eingerichtet. Dieses Mal nur 3 Monate, da die Nachmieterin an dieser Adresse mit mir in Kontakt stand und ggf verirrte Unterlagen für mich gesammelt und weitergeschickt hätte - und auch musste, auf jeden Fall für diese Kundenkarte.

 

Also die Kundenkarte war auf die erste Umzugsadresse ausgestellt und zugestellt, während ich bereits auf der zweiten Adresse wohnte. Das Umschreiben der Adressdaten war dieses Mal ein klein wenig einfacher - ich bin nämlich in eine Filiale und habe dort um gemeinsames Erfassen in ihrer Datenbank vorort gebeten, nachdem ich gemerkt hatte, das könnte online länger dauern. Auch wurde meine Kundenkarte in eine Filiale geschickt, von dort habe ich sie mir dann persönlich abgeholt. Naja was soll ich sagen, der Sinn der Karte hat es nicht ganz entsprochen, wollte ich doch als Hauptgrund die Kundenkarte haben, um zeitsparend online zu bestellen.

 

Mag.a war ich aber noch immer, weil auch in der Filiale wusste niemand wie ich den akademischen Grad wegbekomme. Aber die Prospekte und auch die Unterlagen zur Kundenkarte landeten an der Adresse an der ich auch tatsächlich wohnte. Ein Erfolg.

 

2015 haben der beste Mann und ich beschlossen zusammenzuziehen. Wir hatten auch relativ rasch eine Wohnung die uns beiden gefiel und das Glück, diese auch zu bekommen.

 

Also nach 1,5 Jahren wieder umziehen, zum dritten Mal seit Kartenüberlassung. Alles kein Problem, hatte ich doch mittlerweile Übung und aufgrund der unterschiedlichsten Größen der Behausungen der letzten Jahre, auch ziemlich ausgemistet und quasi kaum Altlasten zum Übersiedeln.

 

Naja bis auf die Kundenkarte. Wir haben also 2 Haushalte zusammengelegt, haben das wirklich gut gewuppt, hatten kaum Schwierigkeiten, keine Engpässe odgl. fast wie im Bilderbuch - bis auf die vermaledeite Karte.

 

Ich habe also online meine neue Adresse eingegeben und es funktionierte bereits bei der  2.Zustellung korrekt, bis auf den Mag.a.  JUUUUUHUUU endlich.

 

2016 habe ich angefangen, meine beruflichen Tätigkeiten mit einem Studium zu krönen.  2015 wusste ich schon, dass ich studieren werde und habe ganz kurz ernsthaft darüber nachgedacht, ein Studium zu wählen das mit Mag.a abschließt, damit das mit der Karte passt ;)

 

Ich habe mein Studium dann 2017 mit einem MSc abgeschlossen. Ich wollte diesen nirgendwo eintragen lassen, aber ich fand es eine gute Gelegenheit auf der Kundenkarte einfach zu sagen, sie hätten Mag.a mit MSc vertauscht um es endlich korrekt angezeigt zu bekommen.

 

All jene die bereits leicht grinsend vor sich hinnicken - ja genau, so ticken wir in Österreich, meine Karte wurde genau mit diesem Argument binnen Wochenfrist umgeschrieben. Richtige Adresse, richtiger Titel, richtiger Name.

 

Stolz und zufrieden war ich mit mir und habe mir als Geschenk eine online-Bestellung bei der Drogeriemarktkette gegönnt, ich glaube es war gerade auch eine % Aktion, also doppelt gemoppelt.

 

Tja und jetzt fing die Story mit den fehlenden Treuepunkten an. Meine korrigierte Karte wies online den korrekten Treuepunktesaldo aus, aber ich konnte ihn nicht einlösen, weder online noch direkt in einem Shop, da weder da noch dort der Punktesaldo als einlösbar aufschien.

 

Nun ja diese Geschichte ging über rund 1 Jahr. Ich kaufte ein, scannte die Rechnung, schickte sie in die Zentrale, diese schickten mir eine Bestätigung über mein aktuelles Treuepunktekonto usw. Wenn ich die Punkte bei einem Einkauf einlösen wollte, ging das nur direkt im Shop indem ich das Schreiben der Zentrale für den Abzug vorlegen und abgeben musste.

 

Dann hat das Unternehmen scheinbar ihren Webseitenbetreiber gewechselt, hat den Shop umgestellt und es funktionierte wieder. Dies war bis Beginn der Pandemie.

 

Während der Pandemie hatte ich keinen Bedarf an dekorativer Kosmetik, pflegende Kosmetik hatte ich bereits einige Zeit davor auf eine Marke umgestellt, die ich in keinem Drogeriemarkt erhalte, sondern direkt beim Hersteller kaufe. Nachdem aber nun die Masken wieder vermehrt fallen, ich immer öfter direkt ins Büro fahre, ist mein Bedarf an Schminkzeug wieder gegeben.

 

Die Produkte die ich  vor der Pandemie benutzte, haben es doch in der Tat keine 2 Jahre durchgehalten ;) DH die Wimperntusche ist ausgetrocknet, der Kajal ist steinhart, die Lippenstifte ergraut oder die Farbe ist nicht mehr nach meinem Geschmack.

Und sogar ich habe durch die Pandemie den verstärkten Wunsch - kräftigere, knalligere Farben auftragen zu wollen.

 

Also habe ich die Tage mal online gestöbert und akurat jetzt ist mir ein Muttertagsangebot mit % ins Auge gestochen.

Also hurtig bestellt und abgeschickt bzw. abschicken wollen, weil da gab es ein paar Hindernisse:

 

1) meine Adresse wurde in der Vorschau nicht komplett angezeigt, konkret fehlte die Türnummer. Diese ist jedoch in meinen Stammdaten exakt hinterlegt. Hmm ich dachte okay wird schon passen, steht ja da.

2) Konnte ich, trotzdem es weiterhin auf der Homepage möglich ist und vorgeschlagen wird, nicht mehr einen Kauf auf Rechnung tätigen.

Also Kontakt Kundenservice, deren rasche aber wenig hilfreiche Antwort: "sie haben den Betreiber des Zahlungssystems gewechselt, möglicheise hapert es an meiner Bonität?

Wer mich kennt weiß was diese Antwort bedeutet - weitere Kontaktaufnahme, weil an meiner Bonität kann es nicht liegen. Daraufhin die Kontaktdaten des Zahlungssystembetreibers bekommen. Nur der ist Samstag Nachmittag nicht zu erreichen gewesen, ich habe auch nicht mit großartiger Anwort etc gerechnet. Zähneknirschend habe ich also per Kreditkarte bezahlt und habe noch die Post als Zustellerin ausgewählt, weil wenn ich nicht daheim bin gibt es im Haus ein gelbe Box für die Pakete.

 

Bestellbestätigung erhalten, Montag darauf sogar schon die Versandbestätigung. Und heute Vormittag die Info dass meine Retourensendung eingegangen ist und mir der Betrag gutgeschrieben wird.

Der Haken dabei:

ICH HABE KEIN PAKET erhalten und deswegen kann auch ich nicht diejenige sein, die das Paket retourniert hat.

 

Wieder Kontaktaufnahme mit dem Kundenservice - ja sie haben mein Pakekt wieder retour erhalten und würden es gutschreiben.

Nachdem ich aufgeklärt hatte, großes Entschuldigen und ich bekäme jetzt bei der nächsten Bestellung nicht 25% sondern 30% Rabatt.

Und sie würden mir sofort noch ein paar Überraschungsgeschenke schicken.

Ähm wohin wenn es nicht ankommt?

 

Wir haben nun gemeinsam nochmals mein Kundenkonto durchgeackert - scheinbar durch die Betreiberänderung, gab es auch Probleme bei den Adressen der Kund:innen. Es kann gut möglich sein, dass die Post das Paket nicht zustellen konnte weil sie nicht wussten auf welche Türnummer, aber ganz verstehe ich das auch nicht, weil dann müsste ja "unzustellbar" und nicht "Retournierung" drauf stehen.

 

Also neuer Versuch - ich gebe ja nicht auf - wobei es gibt kaum Kundenkarten die mir soviele Probleme bereitet haben wie diese. Eine einzige Karte gab es noch - die habe ich mir von einer Bekannten vor 8 Jahren ausgeborgt, weil ich die 2te Wohnung mit Vorhängen ausstatten musste, und es gerade nur für bereits bestehende Kunden eine tolle Rabattaktion gab. Die Rabattaktion konnte ich nutzen, die Vorhänge gerade für das Schlafzimmer (sehr hell weil Laterne davor) haben nur anstatt von 3 Wochen gesamt 12 Wochen gebraucht, sie wurden nicht geliefert sondern ich musste die schweren Pakete von der Filiale abholen, die blickdichten Teile war sehr schlampig vernäht und die Vorhänge für das Schlafzimmer waren eindeutig um 2,5cm kürzer wie von mir auf der Bestellung angegeben. Es war damals ein monatelanger Streit, nachdem ich jedoch nicht mit meiner Karte und Namen gekauft hatte, habe ich es auf sich beruhen lassen.

 

Was mir jedenfalls dabei auch eingefallen ist war, dass die Freundin die mir die Drogeriemarktkarte überlassen hatte, des öfteren in ihrem Leben um scheinbar normale Abläufe udgl. sich stärker einsetzen musste, als die meisten Menschen. Möglicherweise hat sich das auf diese Karte übertragen :)

 

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