Jetzt gehts los
  • Über mich
  • Blog
Allgemeinheit  ·  19. Juli 2025

Die Zuckerseite des Lebens – Gefangen in einer inszenierten Wirklichkeit?

In den sozialen Medien zeigt sich oft nur die glänzende, perfekte Seite des Lebens. Bilder von Glücksmomenten, Erfolg und unbeschwerten Erlebnissen dominieren unsere Timeline. Doch was ist mit dem Tiefgang, mit den Ecken und Kanten, den echten Emotionen und den stillen Gedanken? Fast scheint es, als hätten wir verlernt, diese Dinge zu teilen – oder als wollten wir sie bewusst verbergen.

 

 

Die Frage, die sich mir stellt, ist: Ist der Tiefgang den Menschen wirklich abhandengekommen, oder wird er einfach nicht gezeigt? Sind wir zu sehr damit beschäftigt, immerzu etwas zu tun, stets produktiv zu sein, dass wir kaum noch Raum für echte Reflexion haben? In einer Welt, die ständig auf Geschwindigkeit und Erfolg ausgerichtet ist, scheint es, als würden wir nur noch an der Oberfläche kratzen – sowohl in den sozialen Medien als auch im echten Leben.

 

 

Auch ich selbst war fast mein ganzes Leben gut beschäftigt oder habe mir Tätigkeiten gesucht, um beschäftigt zu sein. Doch gerade in den dunklen Phasen meines Lebens – und davon gab es einige – habe ich immer wieder bemerkt, wie vermeintliche Wegbegleiterinnen sich abwenden. Aus Desinteresse, aus Unwissenheit, wie man mit Menschen umgehen soll, die gerade nicht „funktionieren“, oder einfach, weil ihr eigenes Leben zu busy, busy, busy ist.

 

 

Ist das alles, worauf wir im Alter zurückgreifen können? Genügen die schönen Momente, festgehalten in der Erinnerungsfunktion der Plattformen, um davon zehren zu können? Was passiert mit uns Menschen, wenn wir nicht mehr empathisch sein können oder spüren, wenn es um uns still wird? Wohin kann sich ein Mensch wenden, wenn es nur an der Oberfläche bleibt?

 

 

Und dann drängt sich mir der Gedanke auf: Haben wir uns heute in einer Art „Soft-Dystopie“ eingerichtet – ähnlich wie in George Orwells Roman 1984 –, in der nicht mehr eine totalitäre Regierung, sondern Medien und Konsumgesellschaft uns von unseren eigenen Gedanken, Wünschen und Vorstellungen abhalten?

Werden wir so durch die permanente Ablenkung und den ständigen Konsum gefangen gehalten, dass wir uns selbst nicht mehr spüren?

 

 

Macht uns diese inszenierte, oberflächliche Wirklichkeit wirklich glücklicher? Oder ist die innere Leere ein Teil des ewigen Rufes nach Wirtschaftswachstum, der uns antreibt, immer weiter zu konsumieren, immer weiter zu funktionieren – ohne Raum für echtes Gefühl und echte Begegnung?

 

 

Zwischenmenschliche Beziehungen wirken zunehmend oberflächlich. Vielleicht liegt das daran, dass wir kaum mehr Zeit finden, um wirklich hinzuhören, um Gefühle wahrzunehmen und darauf einzugehen. Stattdessen verharren wir in unseren kleinen Blasen, in denen nur noch das Positive erlaubt zu sein scheint. Gefühle werden nicht mehr gespürt oder geteilt, geschweige denn erwidert.

 

 

So entsteht ein Bild, das mehr Schein als Sein ist – eine Welt voller glücklicher Gesichter, hinter denen oft viel mehr verborgen bleibt. Vielleicht sollten wir uns wieder mehr Raum für echte Begegnungen schaffen, für Gespräche, die nicht nur an der Oberfläche bleiben, sondern wirklich berühren.

 

 

"die Zuckerseite" der Autorin
"die Zuckerseite" der Autorin
tagPlaceholderTags:

Kommentar schreiben

Kommentare: 0
Impressum | Datenschutz | Cookie-Richtlinie | Sitemap
Anmelden Abmelden | Bearbeiten
  • Über mich
  • Blog
    • Allgemeinheit
    • Dies und Das
    • Familie
    • Freundschaft
    • Geschichten
    • Ich
    • Katzen - die, Madame Pübsie, die 5 Blackies von denen 3 gekommen sind um zu bleiben
    • Unser Haus im Weinviertel
    • Filmchen
    • CoVid 19 und meine Gedanken dazu ..... über die Jahre nun schon
    • Ausflüge - Urlaube udgl..... inkl. was seit CoVid19 so geht
    • Hans - oder die Liebe meines Lebens
    • Nach dem 25.11.2022
  • Nach oben scrollen
zuklappen